Lexikon der Bioethik

Der weder der genaue Bereich der Bioethik bisher eindeutig abgegrenzt werden konnte und auch inhaltlich verschiedene Sichtweisen existieren, versucht man mit dem Lexikon der Bioethik einen Teil der Fragen zu beantworten. Die Definitionen für Begriffe aus der Bioethik stammen dabei nicht von einzelnen Menschen, sondern sie ergeben sich aus Standpunkten, Argumenten und Meinungen vieler Individuen. Mit dem 1000 Fragen-Projekt wurde zwischen 2002 und 2009 eine Diskussionsplattform geschaffen, aus der die größte Bürgerdebatte im deutschsprachigen Raum wurde.

Mehr als 11.000 Fragen wurden gestellt und Meinungen und Kommentare dazu gesammelt. Menschenrechte, Menschenwürde, Euthanasie, Moral, Selbstbestimmung, nichteinwilligungsfähige Person, Integration und viele andere Begriffe wurden so in einem Lexikon der Bioethik zusammengefasst. Im Handel gibt es Bücher darüber und auch das Internet bietet Erklärungen zu verschiedenen Begriffen aus der Bioethik. Da Schlüsselbegriffe auch untereinander verknüpft werden können, ergeben sich zum Teil komplizierte Zusammenhänge aus einem Kombi-Begriff und auch hier versucht man genauer zu definieren, was allgemein darunter verstanden wird. Nimmt man den Begriff Euthanasie, so bedeutet er wörtlich übersetzt schöner Tod und dahinter steht die Meinung, dass jeder Mensch selbst bestimmen darf, wann er sein Leben beenden möchte. Während des Nationalsozialismus allerdings wurde dieser Begriff umgedeutet in Vernichtung unwerten Lebens.

Heute wird der Begriff Euthanasie vor allem im Zusammenhang mit der Sterbehilfe genutzt. Die Sterbehilfe wiederum lässt sich in zwei Bereiche teilen. Die aktive und die passive Sterbehilfe, wobei die passive Sterbehilfe vorliegt, wenn ein Arzt darauf verzichtet, lebensverlängernde Maßnahmen zu ergreifen und aktive Sterbehilfe bedeutet, dass ein Mensch vorsätzlich getötet wird. Der Begriff Moral, mit dem die Bioethik eng verknüpft ist, beschreibt Normen, die durch Überlieferung und Sitte legitimiert sind. Gemeinschaftlich anerkannte und verbindliche Wertvorstellungen bilden die Moral einer Gemeinschaft. Im Lexikon der Bioethik werden noch viele weitere Begriffe und Schlüsselwörter erläutert und so definiert, wie ein Großteil von Bevölkerung und Experten den jeweiligen Begriff versteht.