Hauptströmungen bioethischer Herangehensweisen

e Bioethik stellt Bedingungen für eine moralische Bewertung einer Handlung auf und natürlich gibt es nicht nur eine einzige Bewertungsmöglichkeit, sondern viele verschiedene Moraltheorien. Dabei richtet sich eine Moraltheorie jeweils nach einem Prinzip, nämlich dem Sollen und Streben, den Grundtypen der Begründungsmodelle.

Der Ethische Kantianismus ist eine pflichtbasierte Theorie und geht davon aus, dass Verbote und Gebote nicht von den Folgen einer Handlung abhängig gemacht werden sollen, sondern sich ausschließlich am Wert der Handlung selbst orientieren müssen. Beim Utilitarismus, der konsequenzbasierten Moraltheorie, hingegen geht man davon aus dass Gebote und Verbote von den Folgen einer Handlung aus beurteilt werden sollten. Eine weitere Moraltheorie, der Liberale Individualismus, stellt sich die Frage nach dem Recht. Dabei gilt jeweils das stärkere Recht.

Der Kommunitarismus hingegen vertritt die Meinung, dass die Auswirkung auf die Gesellschaft als solches höher zu bewerten ist, als die Auswirkung einer Handlung auf einen Einzelnen. An diesen verschiedenen Moraltheorien kann man sehen, dass die Beantwortung von bioethischen Fragen nicht einfach ist und ein großer Teil der Bevölkerung befasst sich daher auch nur mit einzelnen Fragen, die für sie jeweils eine persönliche Bedeutung haben. Vor allem die Reproduktionsmedizin kann schnell Bedeutung für einzelne Individuen erlangen, beispielsweise wenn eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege nicht möglich ist und eine Eizellenspende helfen kann, oder wenn eine unerwünschte Schwangerschaft abgebrochen werden soll. Auch bei der Pflanzenzüchtung spielen die verschiedenen Moraltheorien eine Rolle, denn es gilt zu klären, ob genveränderte Pflanzen nützlich und sinnvoll sind oder sie unabsehbare Risiken enthalten, die ein Verbot notwendig machen. Auch beim Klonen von menschlichen Lebewesen gab es jede Menge Diskussionsbedarf, bis die UNESCO zu einem Ergebnis kam. Demnach steht das Klonen von Menschen im Gegensatz zur menschlichen Würde und ist daher verboten. Diesem Verbot beugen sich aber nicht alle Länder, aber immerhin haben sich 60 Nationen dieser Forderung angeschlossen.