Die modernen Möglichkeiten der Medizin werfen immer wieder die Frage nach ihrer ethischen Vertretbarkeit auf und auch Organtransplantationen sind davon betroffen. Man diskutiert über den Zeitpunkt des Todes und über die Rechte der Verstorbenen und auch die Xenotransplantation, also die Übertragung funktionsfähiger Zellen von Tieren auf den Menschen, ist ein Bereich, in dem viele ethische Fragen geklärt werden müssen.
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Wann ist ein Mensch tot?
Nach einem nicht behobenen Herz- oder Kreislaufstillstand gilt ein Mensch in Deutschland als tot, doch auch der vollständige Ausfall des Gehirns gilt als Todeskriterium, wenn er irreversibel, also unabänderlich ist. Allerdings gibt es zu diesem Standpunkt immer wieder neue Debatten, denn die Medizin ist inzwischen in der Lage, die anderen Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Eine bestehende Schwangerschaft kann somit fortgeführt werden und auch das Reagieren auf Schmerzreize wurde beobachtet. Damit stellt sich erneut die Frage, ob der Hirntod wirklich den Tode des Menschen markiert und in den Medien tauchte dazu folgende Schlagzeile auf: Ethikrat diskutiert Entscheidung zum Hirntod. Die Öffentlichkeit sollte an dieser Debatte teilnehmen und die geladenen Experten sollten zusammen mit dem Publikum der Frage nachgehen, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit hirntoten Menschen aussehen kann.
Die Einwilligung der postmortalen Organspende
In Deutschland fehlen Organe und die Regierung versuchte eine Lösung zu finden, die jedem Bürger eine Entscheidung abverlangt, indem die Krankenkassen regelmäßig bei ihren Versicherten nachfragen sollen, ob sie zur postmortalen Organspende bereits sind. Die ethische Frage, wie mit einem Verstorbenen, der weder widersprochen noch zugestimmt hat, umzugehen ist, soll damit umgangen werden und gleichzeitig möchte man das öffentliche Interesse an der Gewinnung von Spendeorganen unterstützen.
Die Xenotransplantation
Ebenfalls viele Fragen wirft die Möglichkeit der Xenotransplantationen auf, denn hier muss sich der Mensch fragen, ob er das Recht hat Tiere zu töten, um ihnen Organe entnehmen zu können. Hier gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Standpunkte und man versucht einen gemeinsamen Nenner zu finden, der das Recht der Tiere nicht ignoriert und gleichzeitig dem Fortschritt Rechnung trägt.